Montag, 7. Dezember 2015

Der kleinste Weihnachtsbaum der Welt

Dortmund ist bekannt dafür, jedes Jahr einen (wenn nicht sogar den) der größten Weihnachtsbäume der Welt aufzustellen.

Weniger bekannt ist jedoch, dass wir auch den kleinsten Weihnachtsbaum der Welt unser eigen nennen: Winzige 14 mm hoch ist er mit einer Lichterkette, Christbaumkugeln, Lametta und echtvergoldeten Anhängern sowie einem Engel auf der Spitze geschmückt. Doch das alles erkennt man nur, wenn man ganz genau hinsieht. Unfassbar, wie klein er ist! Zum Glück gibt es eine Lupe!

Wie jedes Jahr ist der Baum Teil einer ganzen Miniatur-Landschaft, die man hier bestaunen kann: Galerie Lamers, Kleppingstraße 8, unweit der Reinoldikirche.

Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte bei seinem Bummel über den Weihnachtsmarkt mal einen kleinen Stopp einlegen. Allerdings könnte es nach zu viel Glühwein schwierig werden, ihn zu entdecken ;-)





Meine zwei Worte dazu:

Unfassbar winzig

Sonntag, 9. August 2015

Keine Reise in Sicht

Liebe Leser,

zur Zeit plane ich zwar keine Reise, etwas Größeres, das mit den Reisen unmittelbar zusammenhängt, ist aber in Arbeit. Aus diesem Grund komme ich leider im Moment nicht dazu, hier aktiv zu sein.

Sobald meine Pläne umsetzbar werden, lasse ich es euch hier natürlich wissen.

Und in dem Moment, in dem ich anfange, meine Koffer für eine neue Reise zu packen, werde ich auch den Blog wieder aufleben lassen.

Bis dahin wünsche ich euch alles Gute und bedanke mich für euer bisheriges Interesse.

Bleibt neugierig auf die Welt.

Bettina 

Montag, 27. April 2015

Erdbeben in Nepal - Nachtrag

Ich habe eben eine Mail von der Ganesh Nepalhilfe e.V. erhalten und möchte einen Teil des Textes mit euch teilen:

"... Die Lage in den Krankenhäusern sei katastrophal und es mangelt an Pflegepersonal und Medikamenten.

Dazu kommt die schlechte Wettervorhersage mit Nieselregen, Sturm und kalten Nächten.

Aufgrund dieser verheerenden Situation in Kathmandu wird Thomas am Samstag gemeinsam mit Ulrich Herborn (Wasserexperte für Nepal) und Werner Luttmann von der GESINAS Stiftung nach Nepal reisen.

Eine Woche später wird Dr. Fred Prünte nach Kathmandu kommen. Er möchte dort ein Healthcamp organisieren, Thomas wird Gebäude auf Standsicherheit testen. Zudem sollen Trinkwasseranlagen errichtet und der Bevölkerung bereitgestellt werden.

Gemäß unserer Satzung dürfen wir in dieser Notsituation Hilfe in Nepal leisten und neben unserem Heim auch andere Bedürftige unterstützen.

Neben Wasserfiltern, Medikamenten und Verbandsmaterial werden die Vier situationsbedingt vor Ort entscheiden, wie Geld und Hilfe eingesetzt werden müssen ..."

Da ich die Menschen kenne, die hinter diesem Verein kenne, vertraue ich ihm zu 100 % und weiß, dass das Geld ohne Umwege dort ankommen wird, wo es am dringendsten benötigt wird. Weitere Infos zur Ganesh Nepalhilfe e.V. findet ihr hier: http://www.ganesh-nepalhilfe.org/

Es wird auch auf lange Sicht notwendig, die Menschen in Nepal zu unterstützen. Danke.

Das Erdbeben in Nepal

2013 hatte ich das große Glück, die Gastfreundschaft und die unglaubliche Freundlichkeit der Nepalesen genießen zu dürfen. Doch ich habe auch die unfassbare Armut des Landes gesehen und wie hart das Leben dort sein konnte.

Nach dem Erdbeben am Wochenende ist dieses Leben noch sehr viel härter geworden und wird es auch auf unbestimmte Zeit sein. Dadurch, dass viele der wundervollen historischen Gebäude und Tempel zerstört wurden, werden für die Zukunft auch sehr viel weniger Touristen in Nepal erwartet. Auch das wird sich negativ auf die Situation dort auswirken.

Um etwas von der Freundlichkeit, die ich erfahren habe, zurückgeben zu können, möchte ich euch bitten, zu spenden. Selbst kleine und kleinste Beträge werden helfen (ganz ehrlich, einen Euro hat doch jeder von uns übrig, oder? ;-)). Wenn ihr nicht wisst, an welche Organisation ihr spenden sollt, helfe ich euch gerne. Ich leite das Geld 1zu1 direkt weiter oder nenne euch Organisationen, denen ihr vertrauen könnt.

Von ganzem Herzen vielen Dank. 

Das Straßenleben in Kathmandu

Der tägliche Bedarf an Wasser

Mittwoch, 1. April 2015

Stormy Night on Sea



Blackness was all around me. No star reflected on the wet deck, no faint moonlight between the rigging. At this time of the day it was surreal to stay at the helm. It seemed as if I was surrounded by nothing other than impermeable darkness and the gentle sound of the backwash.

I enjoy the edifying feeling, steering a huge ship like this for the first time. The ponderousness of the helm made me fully aware of where I had been. The constant movement of the ship left me absentminded.

Unexpectedly the Sørlandet was illuminated and for a very short while I could see every detail of the three-master. All of a sudden the North sea fell into blackness.

A storm was rising. The helmsman shouted new directions faster and faster. We were struggling to sail around the storm. Crossing it would be dangerous. Coming closer more and more flashes were dancing on the water. For a short moment I was blinded by the light, my eyes needed a while to get used to the darkness again.

The rising wind was making my work challenging. I could barely hold the helm. My arms were becoming as heavy as lead while turning the helm around. Raindrops were falling down and very soon I became drenched.

The crew was very confident about the ship and their knowledge so they allowed us, the trainees, to stay on the deck. After my shift at the rudder they asked me to help. We had to sheet home the sail (Segel anholen). Cordage (Tauwerk) was lying on the ground. Because of the darkness I could barely see where to go. The wet cloths (Segel) were heavy so we had to pull the cordage with all our strength. Being careless we were poured with the water which had collected on the sail. Every short break gave me time to take a deep breath. The crew members were shouting Norwegian commands. Having no idea what they were talking about I just followed them upstairs and downstairs. Pulling every cordage, somebody gave me it doesn’t matter that I can’t understand a word. Every hand was needed and so I belonged to the crew.

Every cloth seemed to be heavier than the one before, every way longer, every step higher. The storm was taking it’s toll.

This night was exhausting but even more exciting. And so I was savouring the task. Feeling more alive than for a long time I was ignoring my muscles screaming out loud.

Sailing on a changed course we barely touched the storm. As the sky rumbles in the distance it reminded me of being scared of thunder storms.

Through the easing rain I can see the other trainees joining us for their shift one by one. Tired but happy I was longing for my settee berth (Koje im Salon). Before I went down the companionway (Niedergang) I stopped for a moment and looked up to the sky. On the starboard bow (Steuerbord voraus) the first star was gleaming at the sky; a comforting view following the pouring rain. The star vanished behind the clouds and all of a sudden the bright moon appeared on port. The first seagull shouted out loud. More and more feathered companions of the ship were answering her. And as if they called the day, the dawn was breaking.

(Übersetzt mit der nicht unerheblichen Mithilfe von Alex Martin)

Das Gewitter



Tiefschwarze Nacht um mich herum. Kein Stern spiegelt sich auf dem regennassen Deck, kein Mond wirft sein fahles Licht durch die Taue. Es ist ein fast unwirkliches Gefühl zu dieser Stunde am Ruder zu stehen. Nichts als undurchdringliche Dunkelheit und das Geräusch der sich am Schiffsrumpf brechenden Wellen. Ich genieße das Gefühl zum ersten Mal in meinem Leben ein so großes Schiff zu steuern. Schwer liegt das Steuerrad in meiner Hand. Die gleichmäßigen Bewegungen des Schiffs lassen meine Gedanken abschweifen.

Plötzlich ist die Sørlandet taghell erleuchtet, ich kann jedes Detail des Dreimasters erkennen. Genauso schnell jedoch versinkt die Nordsee wieder in der Dunkelheit. Ein Schreck fährt mir in die Glieder. Vor uns baut sich ein Sturm auf. In immer kürzeren Abständen ruft mir der Steuermann Kurskorrekturen zu. Wir müssen versuchen, den Sturm zu umfahren, geraten wir hinein, ist das Schiff in Gefahr. Je näher wir ihm kommen, desto mehr Blitze zucken über den Himmel. Einen Moment lang bin ich von dem Licht geblendet, dann jedoch müssen sich meine Augen erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen.

Die Arbeit am Ruder wird durch den aufkommenden Wind immer schwieriger. Mehr und mehr Kraft muss ich aufwenden um den Kurs halten zu können. Meine Arme werden schwer, ich merke jede Umdrehung. Fielen zunächst nur vereinzelt Tropfen vom Himmel, so fängt es jetzt stärker an zu regnen. Binnen kurzem ist alles nass und kalt. Hält meine Jacke mich noch trocken, so klebt mir die Hose vor Nässe an den Beinen.

Die Crew hat so großes Vertrauen in das Schiff und ihre Fähigkeiten, dass sie uns, die Trainees (Crewmitglieder auf Zeit), auch während des heraufziehenden Sturms auf unseren Posten belässt. Nach einer Stunde werde ich abgelöst. Doch bevor ich zur nächsten Station meiner Wache wechseln kann, fängt mich die Crew ab.

Die Segel müssen neu ausgerichtet werden. Es ist so dunkel, dass ich kaum sehen kann, wohin ich gehe. Überall liegt Tauwerk auf dem Boden. Die nassen Segel sind schwer, wir müssen uns mit unserem ganzen Gewicht in die Taue hängen, um sie zu bewegen. Sind wir unvorsichtig, so trifft uns ein Schwall des Wassers, das sich im Tuch gesammelt hat. Ich bin froh über jede noch so kurze Pause. Die Crew leuchtet hinauf in die Segel und guckt, was als nächstes getan werden muss. Die Kommandos fliegen auf Norwegisch hin und her. Ich kann nicht verstehen, worüber gesprochen wird. Und so laufe ich treppauf, treppab hinter den anderen her. Trotzdem fühle ich mich nicht überflüssig. Hier wird im Moment jede Hand gebraucht. Da sind sprachliche Unterschiede oder fehlende Kenntnisse kein Problem. Jemand gibt mir ein Tau in die Hand und ich ziehe daran. Und schon gehöre ich dazu.

Jedes Segel erscheint schwerer als das vorherige, jeder Weg länger, jede Stufe höher. Der Sturm fordert seinen Tribut. Die Arbeit ist hart und vor allem ungewohnt. Ich spüre jeden Muskel in den Armen und Beinen. Meine Hände brennen, meine Schultern sind verspannt und mein Herz rast nicht nur vor Anstrengung. So müde ich mittlerweile auch bin, so aufregend ist das Ganze auch. Ich genieße die Herausforderung und fühle mich so lebendig wie schon seit langem nicht mehr.

Auf dem neuen Kurs umfahren wir den Sturm. Das Donnergrollen wird immer schwächer und ist nur noch von weitem zu hören. Überraschend komme ich zu der Erkenntnis, dass die Arbeit mich von meiner Angst vor Gewitter abgelenkt hat. Aber auch die Crew hat mir ein Gefühl von Sicherheit gegeben.

Nach und nach kommen die anderen Trainees für ihre Schicht an Deck. Für mich geht eine lange und anstrengende Nacht zu Ende. Erschöpft aber glücklich mache ich mich auf den Weg zu meiner Koje. Ich habe das Gefühl, heute wirklich etwas geleistet zu haben. Bevor ich die Treppe im Niedergang hinunter steige, werfe ich einen letzten Blick ich über meine Schulter.

Auf der Steuerbordseite leuchtet der erste Stern am Himmel, ein tröstlicher Anblick nach der Regendecke, die über uns hinweg gezogen ist. Als der Stern hinter den Wolken verschwindet, steht auf einmal auf der Backbordseite der Mond ganz klar am Himmel. Die erste Möwe schreit und nach und nach fallen weitere ein. Als hätten sie den Tag herbei gerufen, wird es langsam heller.

Lang, lang ist's her ...

Erschrocken habe ich gerade festgestellt, wie lange mein letzter Post schon her ist. Es wird definitiv Zeit für die nächste Reise! Doch leider sprechen im Moment viel zu viel Argumente dagegen, die Taschen zu packen und aufzubrechen in ein neues Abenteuer. Deshalb habe ich mich entschlossen, einen Auszug aus einem alten Reisebericht zu veröffentlichen.

Dieser Reisebericht war der Anlass, warum ich das erste Mal seit meiner Jugend wieder angefangen habe zu schreiben. Damals habe ich zu meinem Geburtstag eine Reise geschenkt bekommen, einen Segeltörn als Trainee, sprich Crewmitglied auf Zeit. Lange habe ich überlegt, wie ich mich angemessen dafür bedanken kann. Dann kam mir die Idee mit dem Reisebericht. Und das war der Ausgangspunkt.

Um nicht mein ganzes (altes) Material auf einmal aufzubrauchen, kommt hier zunächst einmal ein Auszug ... Viel Spaß damit.